Dieser Tabubruch ist ein grosser Schritt weg von einer sozialen Schweiz, hin zu amerikanischen Verhältnissen. Was passiert, wenn sich jemand eine Krebsbehandlung nicht leisten kann? Mit dieser Zweiklassenmedizin werden medizinische Probleme innert Kürze zum Armutsrisiko – auch für Menschen mit mittlerem Einkommen. Klar ist: Die Krankenkassenprämien sind für grosse Teile der Bevölkerung ein Problem. Im September droht ein erneuter Prämienschock. Doch die Lösung dafür ist keine Zweiklassenmedizin, sondern weniger Krankenkassen-Lobbyisten in Bern, tiefere Medikamentenpreise und mehr Prämienverbilligung. All diese Forderungen werden – unter anderem von der SVP – im Parlament seit Jahren blockiert. Eine Abschaffung der Krankenkassen für alle wäre hingegen der grösste sozialpolitische Rückschritt der letzten Jahrzehnte. Natalie Rickli trägt als Gesundheitsdirektorin des grössten Schweizer Kantons eine besondere Verantwortung. Mit unserem offenen Brief wollen wir sie an diese Verantwortung erinnern. | |